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24. Oktober 2017

3 Tierschutz

3 Tierschutz

Photo by Sam Carter on Unsplash

Ich habe diesen Beitrag auf meinem Instagram Profil mit einem alten Kinderfoto von mir und unserem Golden Retriever veröffentlicht. Nicht weil ich die Modeindustrie in Zusammenhand mit unserem Hund bringe. Nicht direkt zumindest! Niemand würde auf die Idee kommen, einem süßen Hund oder einer Katze auf brutale Art das Fell über die Ohren zu ziehen, nur um sich einen kuscheligen Kragen an den Winterparka heften zu können. Zumindest niemand in unserer westlichen Gesellschaft… Ich versuche das Paradox zu verstehen, wieso die einen Tiere „wichtiger“ sind als die anderen. Wieso ist es völlig normal in unserer Gesellschaft geworden, sich mit Tierprodukten zu schmücken und im Gleichzug ein anderes Tier gar auf eine menschliche Ebene zu heben und es wie ein Familienmitglied zu behandeln? Unser Timmy war ein wichtiger Teil unserer Familie und ich bin mit ihm groß geworden. Trotzdem habe ich Winterparka mit Tierpelzen getragen, die seiner Tiergattung gar nicht allzu fern sind. Warum?

Ich kann gut verstehen, wieso so viele Fair Fashion Anhänger im Laufe der Zeit Vegetarier oder gar Veganer geworden sind. Je mehr ich mich mit dem Thema beschäftige, desto mehr will ich mich auch im Rahmen meiner Ernährung umstellen. Aber hierzu ein anderes Mal. Hier soll es um die Tiere in der Fast Fashion Industrie gehen.

Leder

Im Sommer diesen Jahres war ich für ein paar Wochen in Marokko. In Marrakesch hatte ich die Gelegenheit in eine der traditionellen Lederverarbeitungsstätten zu blicken. Obwohl ich vorab schon einiges darüber gelesen hatte und durchaus kritische Stimmen zu dem Gerberviertel in Marrakesch und den „Fake Guides“ gehört hatte, wollte ich mir die Gelegenheit nicht nehmen lassen. Nach einem kleinen Fußmarsch durch die Altstadt standen wir also vor den Toren der Gerberei und ein Mann bot uns Pfefferminzblätter an, die wir als eine Art Gasmaske gegen den Gestank benutzen konnten. Long Story short – wir sind nicht in die Gerberei gegangen, da ich schon am Eingang Probleme mit dem Geruch und der Hitze hatte. Dafür haben wir uns das Areal von oben angesehen und durchaus interessante Einblicke erhalten. Marokko ist eines der wenigen Länder, in denen traditionell Leder hergestellt und weiter verarbeitet wird.

Grundsätzlich kann fast jedes Tier für die Lederproduktion herangezogen werden. Kuh, Kalb, Büffel, Pferd, Schaf, Lamm, Ziege oder Schwein.

Nach dem Fleisch ist die Tierhaut der zweitwichtigste Profitgeber für die Unternehmen. Um nur ein Beispiel zu nennen: einer der größten Fleischproduzenten in Amerika JBS ist zugleich einer der weltweit aktivsten Unternehmen im Bereich der Gerbereien.

Die Alternativen? Second Hand oder Veganes Leder!

Photo by Jonatan Pie and Scott Walsh on Unsplash

Pelz und exotische Tierhäute

Ganz gleich, ob es um die Verarbeitung von Angora Kaninchen oder Füchsen geht. Kein Tier lässt sich gerne lebendig das Fell vom Körper ziehen. Ja na klar, einige Tiere werden ja nur für diesen Zweck gezüchtet und ihnen wird ja gar nicht erst ein glückliches Leben auf Feld und Wiese kaputt gemacht. Sie kennen dieses Leben ja gar nicht, also ist es auch gar nicht schlimm? Ähm.. Das ewige Gegenargument schläft langsam ein und ich kann es nicht mehr hören. Kein Lebewesen sollte nur für den Zweck der Verwertung geboren werden. Punkt.

Reptilien oder Schlangenleder sind besonders bei hochpreisigen und exklusiven Marken beliebt. Ob Handtasche, Schuhe oder Uhr – grundsätzlich ist auch hier fast alles möglich! Das Problem? Klar, sie sind super exklusiv, das heißt super limitiert. Heißt? Ja! Sie sterben aus.

Die Alternativen? Second Hand oder Fake Fur (echter Pelz ist sowieso total out)!

Photo by Bonnie Kittle and Christopher Burns on Unsplash

Wolle

Ja, leider kannst du auch beim Kauf von Wolle etwas „falsch“ machen. Viele Betriebe setzten das so genannte „Mulesing“ ein. Das Verfahren ist zum Beispiel in Deutschland und vielen anderen Ländern verboten, weil die Tiere hier auf grausame Art und Weise geschoren werden. Vor allem in Australien ist es üblich „Mulesing“ durchzuführen. Durch die Hitze sammeln sich besonders bei den viel behaarten Merino Schafen Keime und Maden an, die das Tier krank machen. Durch „Mulesing“ werden die betroffenen Partien einfach weggeschnitten und die Wunden den Tieres nicht weiter versorgt. Warum? Die medizinische Behandlung der Schafe ist kostspielig und steht in den Augen der Halter in keiner wirtschaftlichen Relation zum finanziellen Ertrag der Wolle.

Die Alternativen? Second Hand oder zertifizierte Bio Baumwolle oder andere ähnliche Stoffe, wie Hanf oder Leinen!

Photo by Ravi Singh and  Raphael Schiller on  Unsplash

Daunen

FYI: Daunen sind das Untergefieder von Gänsen und Enten. Gerade jetzt zur Herbst- und Winterzeit sind Daunenjacken oder –mäntel besonders beliebt, weil sie so schön warm halten. Dagegen ist auch gar nichts einzuwenden, nur dass auch hierfür die Tiere oft lebend gerupft werden. Die Federn wachsen nach, das ist ein natürlicher Schutzmechanismus von Gans, Schwan und Ente. Super für das Tier! Leider auch super in Sicht der Produzenten, die sich dadurch noch mehr Federn zum Rumpfen versprechen um ihre Daunen noch günstiger anbieten zu können.

Die Alternativen? Achte auf eine Herkunftsangabe der Daunen (wie zum Beispiel bei Patagonia) oder setze auf natürliche Alternativen, wie z.B. Baumwollfüllung oder Polyester („Enthält nichttextile Teile tierischen Ursprungs“)

Mehr Informationen findest du hier:

Quelle: Peta ; Deutsche Tierschutzbund  ; Süddeutsche

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Meine Fair Seven for Fair Fashion

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